Pupertät - Geduld bitte
Pubertät bei Hunden
Wenn ein Säugetier (egal ob Mensch, Hund, oder Hamster) in die Pubertät kommt, beginnen die Geschlechtshormone aktiv zu werden und im Säugetiergehirn finden große „Umbaumaßnahmen“ statt. Obwohl unser Hund optisch schon sehr „ausgewachsen“ erscheint, ist er längst noch nicht erwachsen.
All das oder vieles davon, was ihr kleiner Hund bisher schon mit Bravour gelernt hat, macht er plötzlich nicht mehr. „Mein Hund ist stur“, seufzen dann viele Junghundebesitzer, „Er kann es eigentlich, aber er will nicht!“ wird das Verhalten vielfach fehl-interpretiert.
Diejenigen unter Ihnen, die Eltern von menschlichen Teenagern sind, haben bestimmt auch schon so geseufzt? Dies liegt daran, dass in den Gehirnen der jungen Wesen in der Pubertät ähnliche Prozesse ablaufen.
Es ist tatsächlich so, dass Ihr Hund bisher zuverlässig gezeigtes gelerntes Verhalten plötzlich tatsächlich nicht mehr zeigen kann, ohne dies zu beabsichtigen, weil die „Umbaumaßnahmen im Gehirn“ in der Zeit der Pubertät dies tatsächlich beeinflussen oder gar verhindern. So bildet sich in der Pubertät von Säugetieren (Mensch und Hund gehören dazu) der Frontallappen des Gehirns, der insbesondere für das logische Denken zuständig ist, für eine gewisse Zeit zurück. Bildet er sich in der Pubertät zurück, so schaffen es Menschen- wie Hundekinder plötzlich z. B. nicht mehr, sich auf eine Aufgabe so gut zu konzentrieren wie es vielleicht noch zwei Wochen zuvor möglich war.
Junge Hunde sind in dieser Lebensphase oft leichter erregbar, stressempfindlicher, aber sie werden auch neugieriger und „nabeln“ sich ein stückweit vom Sozialpartner Mensch ab. Es ist möglich, dass ein junger Hund in dieser Phase leichter Angst- und Aggressionsverhalten entwickelt.
Aus diesem Grund ist es wichtig, zu wissen, welche Prozesse und Veränderungen in der Entwicklung des jungen Hundes entstehen und wie man darauf reagieren kann.
Es ist insbesondere in dieser Phase wichtig, dem Hund durch Routinen und Rituale Sicherheit zu geben und gezielt an seinem ruhigen Verhalten zu arbeiten. Auf diese Weise können Sie die Ängsten und Aggressionen Ihres Hundes reduzieren und entspanntes Verhalten trainieren. Mit diesem Wissen werden Sie und Ihr Junghund gut durch die aufregende Zeit der Pubertät kommen.
Haben Sie Geduld!